16 Teilnehmer
Gruppe A
England
Uruguay
Frankreich
Mexiko
Gruppe B
Deutschland
Schweiz
Argentinien
Spanien
Gruppe C
Brasilien
Bulgarien
Portugal
Ungarn
Gruppe D
Italien
Chile
UdSSR
Nordkorea
 
Highlights
Wenn in Deutschland nach dem WM-Tor gefragt wird, das in allerschmerzlichster Erinnerung ist, dürften fast alle Befragten spontan den Treffer nennen, der vom Engländer Geoff Hurst in der Nachspielzeit des 1966er Endspiels erzielt worden ist und der eigentlich kein Tor war. Aber man kann es heute drehen und wenden, wie man will: Tausendfach gesendete Zeitlupenaufnahmen, die das Gegenteil beweisen, können nichts mehr daran ändern, dass der russische Linienrichter felsenfest davon überzeugt war, der von der Unterkante der Querlatte abgeprallte Ball habe sich hinter der Torlinie befunden. Worauf von Schiedsrichter Dienst zur Mittellinie gedeutet worden ist, es 3:2 für England gestanden hat, das Gastgeberteam dann noch ein Tor geschossen hat, und England zum ersten Mal Fußballweltmeister geworden ist.

Es liegt wahrscheinlich auch am außerordentlichen Bekanntheitsgrad des berühmt-berüchtigten "Wembley-Tors", dass andere Ereignisse im Zusammenhang mit dieser WM-Endrunde weniger gut im Gedächtnis geblieben sind. Zum Beispiel die Vorrundenniederlage Italiens gegen Nordkorea, nach der die Squadra Azzurra die Heimreise antreten musste. Oder die Tatsache, dass sich im Vorfeld 16 afrikanische Länder geweigert hatten, an der Qualifikation teilzunehmen, weil Afrika kein Endrundenplatz garantiert worden war.

Besser dürften allerdings noch die vier Tore in Erinnerung sein, die dem portugiesischen Ausnahmefußballer Eusebio nach einem 0:3-Rückstand im Viertelfinale gegen Nordkorea gelungen sind. Und apropos Portugal: Die Iberer gewannen in der ersten Runde gegen Brasilien, besiegelten damit das frühe Aus der Mannschaft mit und um Pelé, scheiterten bei ihrer ersten WM-Teilnahme erst im Halbfinale an England, und wurden dann noch Dritter. Ein Turniererfolg, der sich auf jeden Fall sehen lassen kann.

Erfolgreicher waren 1966 nur England und Deutschland. Für den englischen Titelgewinn hat der Heimvorteil sicher auch eine Rolle gespielt. Es ist allerdings auch nicht zu übersehen, dass englische Vereinsmannschaften damals europäische Spitze waren und das Nationalteam bei der WM überzeugend aufgetreten ist. Und es konnte im Endspiel gegen eine DFB-Auswahl, die sich zuvor ebenfalls stark präsentiert hatte, dann eben auch noch vom eingeschränkten Wahrnehmungsvermögen eines einzelnen russischen Linienrichters profitieren und Weltmeister werden. Was zwar aus deutscher Sicht immer noch bedauerlich ist, worüber man sich angesichts der Leistungen aber auch nicht wirklich beschweren kann.
Weltmeister: England
Zweiter: Deutschland
Dritter: Portugal
Vierter: UdSSR
 
Torjäger
9 Eusebio (Portugal)
6 Haller (Deutschland)
4 Beckenbauer (Deutschland)
4 Bene (Ungarn)
4 Hurst (England)
4 Porkujan (UdSSR)
 
Turniermodus
4 Vorrundengruppen (je 4 Teams), Viertelfinale, Halbfinale, Spiel um Platz drei und Endspiel.
Die Ersten und Zweiten jeder Vorrundengruppe sind für das Viertelfinale qualifiziert.
Ab dem Viertelfinale ggf. Verlängerung.
 
Qualifikation
Europa
Südamerika
Nord-/Mittelamerika/Karibik
Afrika/Asien/Ozeanien