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16 Teilnehmer |
Gruppe
1 Deutschland Chile DDR Australien |
Gruppe
2 Brasilien Jugoslawien Zaire Schottland |
Gruppe
3 Schweden Bulgarien Uruguay Niederlande |
Gruppe
4 Italien Haiti Polen Argentinien |
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Highlights
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Bekanntlich kann
eine Niederlage ungeahnte Kräfte mobilisieren. Auf jeden Fall
spricht nachträglich noch viel dafür, dass der 1:0-Sieg,
der der DDR-Auswahl 1974 gegen das DFB-Team gelungen ist, nicht unerheblich
zum Titelgewinn von Beckenbauer, Maier, Müller und Co. beigetragen
hat. Zum einen wegen der Einsicht, in den nächsten Spielen müsse
man sich dann doch etwas mehr anstrengen. Möglicherweise aber
auch deshalb, weil der zweite Platz, den die westdeutschen Spieler
nach dieser Erstrunden-Niederlage "nur" belegt hatten, zur
Folge hatte, dass in der zweiten Gruppenrunde Brasilien, Argentinien
und den Niederlanden aus dem Weg gegangen werden konnte.
Nach Siegen gegen Jugoslawien, Schweden und Polen bekam es die DFB-Auswahl
dann erst im Endspiel mit den Holländern zu tun. Dass sich ein Oranje-Team zum ersten Mal seit 36 Jahren wieder für
eine WM qualifiziert hatte, war für die Chancenbewertung völlig
unerheblich. Viel mehr spielte dafür eine Rolle, dass die Niederlande
sich in der zweiten Runde deutlich gegen Argentinien und Brasilien
durchgesetzt hatten und der Kern dieser Mannschaft aus Spielern von
Ajax Amsterdam, des Europapokalsiegers der Jahre 1971 bis 1973, bestand.
Cruyff, Neeskens, Rep und ihre Kollegen waren deshalb klar favorisiert
und konnten auch im Endspiel den hohen Stand der holländischen
Fußballkunst vorführen. Was aber nichts daran änderte,
dass nach je einem verwandelten Strafstoß auf beiden Seiten
Gerd Müller in seiner typischen Art das 2:1 gelang und die Oranjes
trotz deutlicher Überlegenheit kein Tor mehr schossen. Deutschland
war damit zum zweiten Mal Fußballweltmeister und nahm die neue
WM-Trophäe in Empfang.
In Deutschland erinnert man sich im Zusammenhang mit dem im eigenen
Land ausgetragenen Turnier vor allem an den Titelgewinn, an den Ausgang
des einzigen Länderspiels BRD-DDR und an die als "Wasserschlacht
von Frankfurt" in die Geschichte eingegangene Partie Polen -
Deutschland. Von historischer Bedeutung ist aber auch, dass 1974 mit
Zaire erstmals ein so genanntes schwarzafrikanisches Land an einer
WM-Endrunde teilgenommen hat und dass die Endspielteilnehmer zuvor
noch nie in einer zweiten Gruppenrunde ermittelt worden sind. |
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Weltmeister: Deutschland
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Zweiter: Niederlande
Dritter: Polen
Vierter: Brasilien |
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Torjäger
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7
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Lato
(Polen) |
5
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Neeskens
(Niederlande) |
5
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Szarmach
(Polen) |
4
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Edström
(Schweden) |
4
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Müller
(Deutschland) |
4
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Rep
(Niederlande) |
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Turniermodus |
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Vorrunde
mit 4 Gruppen (je 4 Teams), Finalrunde mit 2 Gruppen (je 4 Teams),
Spiel um Platz drei und Endspiel.
Die Ersten und Zweiten jeder Vorrundengruppe sind für die Finalrunde
qualifiziert.
Die beiden Ersten jeder Finalgruppe sind für das Endspiel qualifiziert.
Die beiden Gruppenzweiten spielen um Platz drei.
Im Endspiel und Spiel um Platz drei ggf. Verlängerung. |
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Qualifikation |
Europa
Südamerika
Nord-/Mittelamerika/Karibik
Afrika - Asien/Ozeanien
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