Italien und Holland nicht qualifiziert, Deutschland in der Gruppenphase gescheitert, Argentinien und Portugal im Achtelfinale sowie Brasilien im Viertelfinale ausgeschieden: Die Liste der Misserfolge vermeintlicher Favoriten ist deutlich länger als bei bisherigen Turnieren. Andererseits hat es bei der 21. Auflage der WM-Endrunden eine Reihe von nicht erwarteten Erfolgen gegeben. Dazu gehören die Halbfinalteilnahmen von England und der immer wieder gern als Geheimfavorit gehandelten Belgier. Vor allem aber das Vordringen des Teams aus Kroatien ins Endspiel. Dort haben die Männer in den rot-weiß-karierten Trikots dann - nach Verlängerungen in allen vorherigen K.o.-Spielen - schließlich mit 2:4 (und zum ersten Mal ohne Verlängerung!) gegen Frankreich verloren. Die Equipe Tricolore war an diesem Tag einfach besser. Oder soll man angesichts mehrerer strittiger Schiedsrichterentscheidungen sagen: Einfach glücklicher? Aber wie dem auch sei: Wer in einem eindrucksvollen Achtelfinale gegen Argentinien gewinnt und im Halbfinale gegen Belgien, hat den Titel dann wahrscheinlich auch verdient.

Die WM-Endrunde 2018 hat aber auch in anderer Hinsicht Meilensteine gesetzt. Dazu gehört auf jeden Fall der erstmalige Einsatz von Videoschiedsrichtern, die strittige Entscheidungen der Männer mit den Pfeifen überprüfen durften. Sportlich bleibt aber auch festzuhalten, dass keine afrikanische Mannschaft die Gruppenphase überstanden hat, sich mit Japan nur ein asiatisches Team für das Achtelfinale qualifiziert hat und im Halbfinale dann wieder einmal die Europäer unter sich waren.